Die Spitzenorganisation gratuliert der Friedrich Wilhelm
Murnau Stiftung zu ihrem 40. Geburtstag. Wir sind froh und dankbar, dass
es seinerzeit mit vereinten Kräften gelang, den bedeutenden Film- und
Rechtestock der alten UFA zu sichern und in die guten Hände der eigens
gegründeten Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung zu übergeben. Der Filmstock
umfasste neben Produktionen aus der Stummfilmzeit und der frühen Tonfilmzeit
einen Großteil der im Nationalsozialismus hergestellten Filme.
Die ersten
drei Jahrzehnte standen ganz im Zeichen der ökonomischen Konsolidierung. Ein
Wendepunkt zum Guten ereignete sich erst Ende der achtziger Jahre, als der Bund
eine Entschuldung der Stiftung ermöglichte und damit die Voraussetzungen für
eine solide, auf Eigeneinnahmen beruhende Finanzierung schuf. Hierfür sind wir
den engagierten Mitstreitern im Bund und dem seinerzeitigen SPIO Präsidenten
Franz Seitz zu großem Dank verpflichtet.
In 40 Jahren ist viel geschehen.
Die Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung ist zu einer ersten Adresse für all jene
geworden, die sich für die Geschichte des deutschen Films interessieren. Durch
herausragende Bearbeitungen und DVD Editionen sind zentrale Werke wie METROPOLIS
und MÜNCHHAUSEN für ein breites Publikum erneut greifbar – und sichtbar –
geworden.
Die Filme aus der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur
haben nichts von ihrer Brisanz verloren. Zweck der Stiftung ist die Förderung
der deutschen Filmkultur und Filmkunst. Es ist ein Akt der Filmkultur und der
(film)geschichtlichen Bildung die NS Filme gerade einem jungen Publikum immer
wieder in geeigneter Form zugänglich zu machen. Diese Filme geben
vielschichtigen Einblick in die Wirkungsweise der totalitären
nationalsozialistischen Ideologie und schärfen den Blick für die
propagandistischen Möglichkeiten des Mediums. Nicht Angst, sondern Vertrauen in
die Demokratie und die Urteilskraft sollte den Umgang mit NS Filmen bestimmen.
Der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung wünschen wir alles Gute und viel
Erfolg für die nächsten vierzig Jahre! Möge ökonomische Beständigkeit ihren
weiteren Weg begleiten, damit sie sich neben der Wahrung des Bestandes künftig
verstärkt der Förderung filmkultureller Aktivitäten widmen kann, wozu sie - was
Material, Kompetenz und Engagement betrifft - bereits jetzt bestens aufgestellt
ist.
|
|