EFARN-Konferenz im Deutschen Filmhaus in Wiesbaden
Die Zukunft des digitalen Kinos, Marktverschiebungen durch den 3-D-Boom und Berichte aus den europäischen Kinomärkten gehörten zu den Themen der zweitägigen Fachtagung des European Film Agency Research Network (EFARN). Die von der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle des Europarates organisierte Konferenz gastierte bei ihrer achten Auflage am 28. und 29. Oktober erstmals in Deutschland. Die Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft (SPIO) empfing als Gastgeber die 26 Statistikerinnen und Statistiker sowie Marktforscherinnen und Marktforscher aus 15 europäischen Nationen in ihrem neuen Domizil, dem Deutschen Filmhaus (Wiesbaden). Unter den Teilnehmern befanden sich sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nationaler Film- und Marktforschungsinstitute als auch Delegierte von Filmförderungsorganisationen bzw. entsprechender Abteilungen der jeweiligen Kultusministerien oder statistischen Behörden. An der Tagung nahmen außerdem ein Vertreter des europäischen Filmförderungsfonds Eurimages und der Direktor der Internationalen Vereinigung der Filmverleiherverbände (FIAD), Antoine Virenque, teil. Zum ProgrammNach einer Begrüßung durch Gastgeberin Christiane von Wahlert (Geschäftsführerin der SPIO) und Konferenzleiter Wilfried Berauer (Leiter der statistischen Abteilung der SPIO), führte Susan Newman Baudais von der Audiovisuellen Informationsstelle in Straßburg durch das Programm. Einen Schwerpunkt bildete der Themenbereich Entwicklung von digitalem Kino und digitalem Film-Vertrieb, bei dem die Teilnehmenden die aktuellen Situationen in ihren Ländern skizzierten. Die unterschiedlichen Förderungsmodelle für die technologische Umrüstung von Kinos wurden dabei ebenso diskutiert wie die Verschiebung von Marktanteilen zwischen 2D- und 3D-Filmproduktionen. Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. Dank der fachkundigen Referate lieferte die Tagung detaillierte Einblicke, Analysen und Fakten zu aktuellen Themen. Dr. Britta Nörenberg (FFA) und Wilfried Berauer (SPIO) informierten über den Kino- und Filmmarkt in Deutschland. Exemplarisch wurden die SPIO-TV-Datenbank und die FFA-Studie „Der deutsche Film unter der Lupe: Akzeptanz – Image – Stärken und Schwächen“ vorgestellt. In der gemeinsamen Analyse „Komplett-Tracking - Der Erfolg von Kinofilmen in den einzelnen Auswertungsfenstern“ ging es um den Zusammenhang zwischen Kinoperformanz und anschließender Verwertung auf DVD und im Fernsehen. Benoît Danard vom französischen Zentrum für Filmkunst (CNC) schilderte den Einfluss des französischen Steuerbefreiungssystems auf die Gesamtwirtschaft. Claus Hjorth vom dänischen Filminstitut (DFI) veranschaulichte in seiner Präsentation die Situation des dänischen Films auf dem europäischen und skandinavischen Markt. Im Resümee zeigte sich, dass das informative und vielseitig strukturierte Programm dieser EFARN-Konferenz in Wiesbaden den konstruktiven Austausch unter den teilnehmenden Institutionen stärkt. Die durchweg positive Resonanz aller Beteiligten untermauerte dies. (Fotos: Peter Kaun) |
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