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Freigabebegründungen
Kinostart am 10.10.2024
ALLES FÜR DIE KATZ - Neun Leben sind nicht genug, GB,CDN 2024
Der Animationsfilm erzählt von einem Kater, der sicher und gemütlich bei seinem Frauchen lebt. Erst als er sein neuntes Leben verliert, gerät er in Panik. Ihm werden aber neun weitere Leben geschenkt, jedoch in unterschiedlichen Tiergestalten – was bei ihm wichtige Lernprozesse in Gang setzt. Die Geschichte ist in warmen und fröhlichen Farben und mit klarer Gut-Böse-Zeichnung erzählt, wobei die Perspektive stets die des Katers ist, der auch als Erzähler durch den Film führt und an seinen Erlebnissen moralisch wächst. In diesem harmonischen und positiven Kontext können bereits Kinder im Vorschulalter einzelne turbulente Momente verarbeiten, da sie gut in ruhige, dialogorientierte Passagen eingebettet sind und schnell wieder aufgelöst werden. Auch die Themen Sterblichkeit und Wiedergeburt sind behutsam genug erzählt, sodass sie ohne Beeinträchtigung verarbeitet werden können.
ALLES FÜR DIE KATZ - Neun Leben sind nicht genug
Trailer ab 0 Jahren
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FSK ab 0 freigegeben/Freigegeben ohne Altersbeschränkung
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Der Buchspazierer, D 2024
Drama über einen alternden Buchhändler, der jeden Tag bestellte Bücher an seine Stammkunden ausliefert, ansonsten aber jeden menschlichen Kontakt scheut. Als eines Tages ein kleines Mädchen ihn auf seinen Touren zu begleiten beginnt, bricht sein eingefahrenes Leben langsam auf. Die Geschichte über Einsamkeit, Trauer und Freundschaft ist einfühlsam und mit Fokus auf die beiden differenziert und liebevoll gezeichneten Hauptfiguren erzählt. Dabei nimmt die überaus positive Grundstimmung des Films gelegentlich märchenhafte Züge an. Kinder ab 6 Jahren sind bereits in der Lage, mit einzelnen dramatischen Momenten und ernsten Tönen umzugehen und diese in den ansonsten harmonischen Erzählrahmen einzuordnen. Aus den benannten Gründen kann eine Überforderung ausgeschlossen werden.
Der Buchspazierer
Trailer ab 0 Jahren (Trailer und Film haben unterschiedliche Freigaben)
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FSK ab 6 freigegeben
Deskriptoren: Risikoverhalten,belastende Szenen
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Der Spatz im Kamin, CH 2024
Drama über ein Familientreffen in einem idyllisch gelegenen Haus. Je mehr Verwandte eintreffen, desto heftiger brechen sich schwelende Konflikte und düstere Erinnerungen Bahn. Die Dekonstruktion einer Familienidylle ist überwiegend ruhig und mit Konzentration auf die Figuren und ihre Kommunikation erzählt, doch auch Phantasiebilder und oft rätselhaft bleibende Handlungen mischen sich ins realistische Geschehen. So stellen einige unerwartete, auch gewaltsame Wendungen eine Herausforderung für ein junges Publikum dar, doch ab 16-Jährige sind auf der Basis ihrer Medienerfahrung in der Lage, mit Irritationen wie die teils drastischen Momenten von Tierquälerei und nicht weiter thematisierten Selbstverletzungen umzugehen. Die spröde, artifizielle Inszenierung ermöglicht dieser Altersgruppe die ausreichende Distanzierung vom Geschehen, sodass für sie keine Überforderung zu befürchten ist.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Selbstschädigung
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The Beast, F,CDN 2023
In der Zukunft spielendes Drama über eine Frau, die mittels künstlicher Intelligenz ihre DNS reinigen lässt, um bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Während der Behandlung lässt sie ihre früheren Leben im Paris des Jahres 1910 und im Los Angeles des Jahres 2014 Revue passieren, wobei unerfüllte Liebe eine zentrale Rolle spielt. Der insgesamt ruhig und betont kunstvoll erzählte Film enthält mehrere Szenen, in denen Menschen bedroht werden, sowie Szenen mit dem Konsum harter Drogen, der zwar nicht kritisiert, aber auch nicht verherrlicht wird. Auch kommt es mehrmals zu beleidigender und sexualisierter Sprache. Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sind aufgrund ihres Entwicklungsstands in der Lage, diese Verhaltensweisen im Kontext der Gesamthandlung zu betrachten und angemessen zu verarbeiten. Die realitätsferne Geschichte und die stilisierte Inszenierung erleichtern zudem eine emotionale Distanzierung, sodass Irritationen oder negative Vorbildwirkungen bei Zuschauenden ab 12 Jahren nicht befürchten sind.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Drogenkonsum,Bedrohung,Sprache
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Thelma - Rache war nie süsser, USA 2024
Krimikomödie über eine 93-jährige Frau, die zum Opfer eines "Enkeltrick"-Betrugs wird und beschließt, die Betrüger auf eigene Faust zu finden und das Geld zurückzufordern. Der Film enthält einige Bedrohungssituationen, die aber durch den humorvollen Grundton der Geschichte deutlich abgemildert werden. Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sind problemlos fähig, der Geschichte zu folgen, die komödiantischen Brüche nachzuvollziehen und die Spannungsmomente überforderungsfrei zu verarbeiten. Negative Wirkungen lassen sich rundweg ausschließen.
Thelma - Rache war nie süsser
Trailer ab 12 Jahren
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung
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Freigabebegründungen
Kinostart am 03.10.2024
Butchers - Raghorn, CDN 2023
Nach Einschätzung des Prüfausschusses beinhaltet der Kinospielfilm eine beeinträchtigende Wirkung auf Jugendliche. Für Filme mit der Alterskennzeichnung FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe wird keine individuelle Begründung erstellt.
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FSK ab 18 /Keine Jugendfreigabe
Deskriptoren: Gewalt,Verletzung
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CRANKO, D 2023
Biographisches Drama über den britischen Choreografen John Cranko, der aus London nach Stuttgart geht, um Anfeindungen wegen seiner Homosexualität zu entgehen und dem dortigen Ballett Weltgeltung verschafft. Er führt ein rauschhaftes Leben als gefeierter Künstler, durchlebt aber auch tiefe Krisen. Der Film fokussiert auf die Hauptfigur und sein Schaffen und schildert einfühlsam die emotionalen Aufs und Abs von Cranko sowie in mitreißenden Tanz-Sequenzen seine künstlerischen Erfolge. In diesem Rahmen sind 12-Jährige auf der Basis ihrer Medienerfahrung in der Lage, mit einzelnen dramatischen und tragischen Passagen der Geschichte sowie gewalthaltigen Episoden umzugehen. Auch die Thematisierung von bewusst selbstschädigendem Verhalten kann diese Altersgruppe in das Porträt einer zerrissenen Persönlichkeit einordnen und sich ausreichend distanzieren. Eine Beeinträchtigung ist für ab 12-Jährige nicht zu befürchten.
CRANKO
Trailer ab 12 Jahren
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Selbstschädigung,belastende Themen
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Der Wilde Roboter, USA 2024
Der animierte Abenteuerfilm erzählt von einem Roboter, der nach einem Schiffbruch auf einer einsamen Insel strandet und dort mit Mühe lernt, in der rauen Umgebung zurechtzukommen und Beziehungen zu den dort heimischen Tieren aufzubauen. Nach und nach entsteht eine echte Gemeinschaft. In überwiegend ruhiger, gut nachvollziehbarer Erzählweise und opulenten Bildern entfaltet der Film eine Geschichte über Freundschaft und Solidarität, die eine große emotionale Eindringlichkeit entwickelt und sich bereits Kindern im Schulalter erschließt. Ab 6-Jährige sind in der Lage, mit einzelnen dramatischen Geschehnissen sowie düsteren und gewalthaltigen Momenten umzugehen. Da diese gut in die letztlich harmonische Grundstimmung eingebettet sind und schnell wieder aufgelöst werden, kann diese Altersgruppe sie gut verarbeiten und die positive Geschichte ohne Überforderung reflektieren.
Der Wilde Roboter
Trailer ab 6 Jahren
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FSK ab 6 freigegeben
Deskriptoren: Bedrohung,belastende Szenen
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JOKER: FOLIE À DEUX, USA 2024
Das Psychodrama setzt die Geschichte um den Batman-Antagonisten fort, der infolge seiner Gewalttaten nun im Gefängnis sitzt. Dort lernt er eine Psychiaterin kennen, die sich in ihn verliebt und zu seiner Gefährtin sowie gewaltaffinen Komplizin wird. Die Geschichte der beiden ist überwiegend ruhig und in düsterer Atmosphäre erzählt, weist aber neben dialogzentrierten Passagen und einzelnen, teils drastischen Gewaltszenen auch musicalartige Darbietungen mit Musik und Tanz auf. Jugendliche ab 16 Jahren sind auf der Basis ihrer Medienerfahrung und ihres persönlichen Reifegrads in der Lage, sich ausreichend von den eindeutig als psychisch beeinträchtigt dargestellten Hauptfiguren und ihren Gewalthandlungen und -phantasien zu distanzieren, da diese nicht vorbildhaft dargestellt und in einen stilisierten Kontext gestellt werden. Die genannte Altersgruppe kann das Geschehen als "Helden"-Demontage entschlüsseln und die Themen des Films eigenständig reflektieren und bewerten. Eine Überforderung ist für sie nicht zu befürchten.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Bedrohung,Verletzung
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Look Back, J 2024
Anime über zwei sehr verschiedene Kleinstadt-Mädchen, die eine selbstbewusst, die andere verschlossen, die eine gemeinsame Leidenschaft zu Freundinnen macht: das Manga-Zeichnen. Sie beschließen, später große Manga-Künstlerinnen zu werden, doch dramatische Ereignisse trennen sie. Die Geschichte über die Macht der Kunst und Phantasie sowie lebensprägende Freundschaften ist einfühlsam und phantasievoll erzählt und in farbenprächtige Bilder gefasst. Einzelne dramatisch-bedrohliche Passagen und Darstellungen von Gewalt und Verletzungen sind gut in die Erzählung eingebettet und wechseln mit ruhigen, harmonischen Passagen, sodass bereits Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sie gut verarbeiten können. Diese Altersgruppe kann sich aufgrund der stilisierten Bilder und der reflektierten Erzählweise ausreichend distanzieren und das Geschehen eigenständig reflektieren. Eine Beeinträchtigung ist für sie nicht anzunehmen.
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FSK ab 12 freigegeben
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LOVE & REVOLUTION, E 2023
Im Jahr 1977 spielender Coming-of-Age-Film über einen 17-jährigen Spanier, der zum Studieren nach Sevilla geht, dessen wahre Leidenschaft aber der Musik gilt. In einem Travestie-Club und der Schwulenszene der Stadt findet er schließlich ein neues Zuhause, wenngleich Homosexualität noch ein strenges Tabu darstellt. Der Film hat eine positive Grundstimmung und stellt sympathische Figuren in den Mittelpunkt. In einer Szene berichtet die Hauptfigur kurz vom Suizid des eigenen Vaters. Sehr vereinzelt sieht man erotische Nacktdarstellungen, die aber kurz gehalten und nicht explizit bebildert sind. Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren haben keinerlei Probleme, diese Szenen im Kontext der positiven Selbstfindungsgeschichte eines jungen Mannes zu betrachten und überforderungsfrei zu verarbeiten. Negative Wirkungen lassen sich in jeder Hinsicht ausschließen.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Diskriminierung,Nacktheit
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Memory, USA,MEX 2023
Drama über eine Sozialarbeiterin, die ihre Alkoholsucht überwunden hat und sich in einen an Demenz leidenden Mann verliebt, mit dessen Betreuung sie beauftragt wird. Zugleich wird sie durch die Beziehung aber auch an ein verdrängtes Kindheitstrauma erinnert. Der Film enthält mehrere emotional intensive Szenen, in denen deutlich von sexuellem Missbrauch an einem Kind erzählt wird. Trotz der Eindringlichkeit dieser Szenen ist bei Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren keine emotionale Überforderung zu befürchten: Zuschauende dieser Altersgruppe sind aufgrund ihres Entwicklungsstands in der Lage, das Thema sexualisierte Gewalt kritisch zu reflektieren und zu verarbeiten. Auch die Thematisierung von Alkohol- und Nikotinkonsum durch Minderjährige, sowie Dialoge mit sexualisierter und diskriminierender Sprache sind in einer Weise inszeniert, die keine negative Vorbildwirkung entwickelt. Beeinträchtigungen lassen sich daher bei Zuschauenden ab 12 Jahren ausschließen.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: sexualisierte Gewalt,Selbstschädigung
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Power of Love, D,SF 2023
Beziehungsdrama über ein Liebespaar, das während eines Urlaubs auf einer einsamen finnischen Insel beginnt, die moderne Rollenverteilung ihrer Beziehung infrage zu stellen, was zu Machtspielen auf verschiedenen Ebenen führt. Der Film enthält emotional intensive Konfliktsituationen sowie einige Szenen, in denen verschiedene Sexualpraktiken gezeigt, aber nicht detailliert ausgespielt werden. Bei mindestens einer Szene bleibt in der Schwebe, ob ein erotisches Spiel in einer Vergewaltigung endet, oder ob auch dies Teil des einvernehmlichen "Spiels" ist. Insgesamt wird durch Themen wie Erniedrigung und Dominanz kein positives Bild von Sexualität vermittelt. Jugendliche ab 16 Jahren sind jedoch in der Lage, die Geschehnisse in den Handlungskontext einzuordnen, sie angemessen kritisch zu hinterfragen und mit den eigenen Vorstellungen von Sexualität abzugleichen. Negative Vorbildwirkungen oder anderweitige Beeinträchtigungen sind nicht zu befürchten.
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FSK ab 16 freigegeben
Deskriptoren: sexualisierte Gewalt,Sexualität
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Zone, D 2024
Experimentelles Drama über ein Mädchen mit übernatürlichen Fähigkeiten, das offenbar einer streng kontrollierten Gefangenschaft entflohen ist und nun Zufluchtsorte und ein "authentisches" Leben sucht. Der stellenweise surreal wirkende Film folgt keiner linearen Handlung, sondern reiht Situationen und Begegnungen aneinander. Dabei kommt es auch zu Bedrohungen, körperlicher Gewalt sowie deutlichen Verletzungs- und Leidensdarstellungen. Es gibt auch Szenen mit deutlicher Nacktheit, wobei sexuelle Handlungen dezent dargestellt werden. In einer Szene ist ein Suizid zu sehen. All diese Darstellungen werden jedoch in keiner Weise reißerisch ausgespielt. Zudem stehen sie im Kontext der stilisierten, experimentellen Erzählweise, was Zuschauenden ab 12 Jahren eine emotionale Distanzierung erleichtert. Zwar werden sich Jugendlichen ab 12 Jahren die intellektuellen Inhalte des Films kaum vollständig erschließen, negative Wirkungen oder emotionale Überforderungen sind aber nicht zu befürchten.
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FSK ab 12 freigegeben
Deskriptoren: Gewalt,Selbstschädigung,Sexualität
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Die FSK-Kennzeichnungen erfolgen auf der Grundlage von §§ 12, 14 Jugendschutzgesetz. Sie sind gesetzlich verbindliche Kennzeichen, die von der FSK im Auftrag der Obersten Landesjugendbehörden vorgenommen werden. Die FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird
Nach einer vollständigen Sichtung des Films besprechen die Mitglieder des Prüfausschusses den Film unter filmanalytischen Aspekten, wie Genre, Erzählstruktur, Themen, Figurenzeichnung, Spannungserzeugung, Bildgestaltung, Kulisse und Ausstattung, Kameraarbeit, Schnitt, Musik, Vertonung, Farb- und Lichtgestaltung.
Anschließend geht es um die vermutete Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Beurteilungskriterien werden vom Prüfausschuss in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen in Relation zum gesamten Film, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films.
Für die Altersfreigabe eines Films spielen Wirkungsrisiken wie Beeinträchtigung aufgrund von ängstigung, übererregung, negative Vorbildverhalten oder Desorientierung die entscheidende Rolle.
Um eine größtmögliche Transparenz im Jugendmedienschutz zu gewährleisten, veröffentlich die FSK seit Oktober 2010 zum Starttermin von Kinospielfilmen Begründungstexte zu den jeweiligen Altersfreigaben. Eltern, Kinder, Jugendliche und andere Interessierte können sich so direkt über die Hintergründe einer Freigabe informieren. Bitte beachten Sie, dass für Dokumentarfilme, DVD-, Blu-ray- und Video-Veröffentlichungen sowie für Filme mit dem Kennzeichen "FSK ab 18/Keine Jugendfreigabe" derzeit keine individuellen Begründungen veröffentlicht werden.
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