BpB-Preisträger blicken hinter die Kulissen der FSK
Hinter die Kulissen der FSK konnten Schülerinnen und Schüler bei einem Besuch im Deutschen Filmhaus (Wiesbaden) am 19. Juni blicken. Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) empfing die Preisträgerklasse des Schülerwettbewerbs der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). FSK-Verwaltungsleiterin Inge Kempenich, Birgit Goehlnich (Ständiger Vertreter der Obersten Landesjugendbehörden bei der FSK) und Stefan Linz (Sprecher der Film- und Videowirtschaft bei der FSK) begrüßten die 8a vom Leibniz-Gymnasium in Dormagen.
Im Murnau-Filmtheater wurde zunächst ein kurzer TV-Beitrag über die FSK gezeigt. Dann konnten die Besucher aktiv die Arbeit der FSK erleben: So wie die täglich tagenden Ausschüsse sahen sie einen Kinofilm, diskutierten darüber und stimmten anschließend ab. Als Beispiel diente der preisgekrönte Spielfilm MEIN HERZ TANZT (Dancing Arabs). An dem Coming-of-Age-Drama, das im Spannungsfeld des israelisch-palästinensischen Konfliktes spielt, ließen sich zentrale Aspekte der Alterseinstufung diskutieren. Birgit Goehlnich und Stefan Linz zeigten sich beeindruckt, wie nahe an der Praxis der Ausschüsse diskutiert wurde. Kommentare wie „solide 12“ oder „Bildebene unproblematisch, aber: Sprache teilweise problematisch“ belegen, wie routiniert und differenziert Teenager auch inhaltlich anspruchsvolle Filme schauen, analysieren und diskutieren können. So ergab sich ein reges Filmgespräch im Kinosaal.
Darüber hinaus gab es viele Fragen und Wortmeldungen zur FSK: Wie viele Prüferinnen und Prüfer gibt es? Müssen alle Filme durch die Alterseinstufung? Wird nur in Wiesbaden geprüft? Warum gibt es keine Altersfreigabe „ab 14“? Birgit Goehlnich und Stefan Linz beantworteten die Fragen der engagierten Schülerinnen und Schüler. Als passende Reiselektüre für die Rückfahrt ins nordrhein-westfälische Dormagen bekamen sie die neue FSK-Broschüre mit, die alle Informationen zur FSK und den Altersfreigaben bietet.
<strong>Podcast zum Thema Drogen ausgezeichnet</strong>
Die 8a des Leibniz-Gymnasiums Dormagen war beim „Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2014“ mit dem FSK-Preis ausgezeichnet worden. Zum Thema „Ecstasy – keine Party ohne Ecstasy & Co?“ hatte sie als Projektarbeit ein Podcast hergestellt. Daran wurde im Politikunterricht von Lehrerin Mersiha Music im vergangenen Schuljahr über Wochen hinweg gearbeitet. Beim FSK-Besuch begleiteten Frau Music, der aktuelle Politiklehrer Harald Gläser und Referendarin Vanessa Willms die Klasse.
Das knapp sechsminütige Podcast ist dramatagurgisch an Radiofeatures angelegt. Bei der Herstellung wurde in Gruppen gearbeitet – von der Recherche über die Ausarbeitung bis zu Aufnahme und Schnitt. Die Geschichte handelt von einem Schüler, der in Drogenprobleme hineinrutscht. Flasche Freunde und Druck vom Elternhaus spielen dabei eine Rolle.