Gemeinsam mit 18 weiteren Verbänden und Institutionen der audiovisuellen Kultur- und Kreativwirtschaft appelliert die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO) in einem Offenen Brief an die deutschen Abgeordneten im Europäischen Parlament, das Mandat des federführenden Rechtsauschusses zum Sat/Cab-Verordnungsvorschlag zu bestätigen. Dieses Mandat hatten die Ausschussmitglieder am 21. November bereits mit großer Mehrheit angenommen. Es sieht vor, dass Online-Rechte für Nachrichtensendungen und tagesaktuelle Berichterstattungen von TV-Sendern künftig nach dem Ursprungslandprinzip erworben werden können. „Damit haben die Abgeordneten einen guten Ausgleich gefunden, der auf der einen Seite dem Bedürfnis der europäischen Bevölkerung nach einem grenzüberschreitenden Nachrichtenaustausch entgegenkommt, auf der anderen Seite aber die Herstellung und den Vertrieb von hochwertigen Filmwerken nicht gefährdet“, so Alfred Holighaus, Präsident der SPIO.
Einigen Abgeordneten sowie dem Vizepräsidenten der Kommission, Andrus Ansip, geht dieser Kompromissvorschlag nicht weit genug. Sie wollen, dass das Mandat des EU-Parlaments auf der Plenumssitzung am 12. Dezember wieder geöffnet und neu verhandelt wird. „Eine Ausweitung des Ursprungslandprinzips auf filmische Werke wäre nicht nur für Urheber und ausübende Künstler, sondern auch für unabhängige Produktionsunternehmen und kommerzielle Fernsehsender nachteilig. Letzten Endes würde auch unser Publikum – die europäischen Verbraucher – ein erhebliches Stück an kultureller und sprachlicher Vielfalt von Film- und Fernsehwerken verlieren. Die Tatsache, dass der Appell von allen wichtigen Kreativverbänden der audiovisuellen Branche unterschrieben wurde, zeigt, dass es nicht um Partikularinteressen einzelner Marktteilnehmer geht, sondern um die Zukunft unserer Arbeit und deren Wert für die Gesellschaft.“
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Die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. (SPIO) vertritt die Interessen der deutschen Film- und Videowirtschaft in den Sparten Filmproduktion, Filmverleih, Filmtheater und Audiovisuelle Medien. Als Dachverband von 20 Berufsverbänden repräsentiert sie mehr als 1.100 Mitgliedsfirmen. Ziel der SPIO ist es, den deutschen Film in seiner Vielfalt, Qualität und internationalen Wahrnehmung zu stärken und seine Wettbewerbsfähigkeit als Wirtschafts- und Kulturgut zu sichern. www.spio.de
Kontakt für Presseanfragen Carolin Lindenmaier Politische Referentin, Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e.V. Telefon: 030/24630052 E-Mail
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